Am Anfang war das Liegenlassen …
In der Steinzeit des Naturschutzes galt es als ökologisch beste Lösung, Flächen aufzukaufen und einfach nicht zu bewirtschaften. Sukzession heißt das, und führt zu einem Landschaftsbild, dass nicht jeder mag.
Heute weiß man: Sukzessionsflächen sind in der Regel deutlich ärmer an Tier- und Pflanzenarten als extensiv bewirtschaftetes Grünland. Dadurch bekamen Rinder in Extensivhaltung eine neue Rolle: die des Landschaftspflegers.
Schleswig-Holstein ist dabei bundesweit immer führend gewesen. Hier finden sich viele Weideprojekte öffentlicher und privater Art. Beweidung als Mittel der Landschaftspflege ist heute die Standardlösung für viele naturschutzfachliche Fragestellungen. Die Mutterkuhhaltung mit Extensiv-Rassen, die in Besatzdichten von 0,3 bis 1,4 GV/ha durchgeführt wird, stellt eine Mischform von Landbewirtschaftung und Naturschutz dar, durch die beide Seiten gewinnen können.
Es gibt aber auch offene Fragen: So ist die Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung insgesamt bereits problematisch, weil die Preise für Absetzer die Kosten für die Erzeugung oft nicht decken. Niedrige Besatzdichten, unterdurchschnittliche Futterwerte der Flächen sowie Rassen, bei denen Robustheit und nicht Fleischfülle an erster Stelle stehen, verschlechtern die Rentabilität weiter.
Ökologen möchten Natur- und Landschaftsschutz ohne zusätzliche Kosten. Landwirte möchten möglichst preiswert Flächen zur Bewirtschaftung bekommen.
Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen und muss individuell ausgehandelt werden.
Der FRZ bemüht sich, seinen Mitgliedern bei der Einrichtung und dem Betrieb von Naturschutzflächen beratend zur Seite zu stehen. Und wenn es speziell wird – sprechen Sie uns an.